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Eingefärbte Hanfkalkfassade
Hanfkalk in situ gestampft mit Holzständer
Feld mit Nutzhanf

Hanfkalk ist ein natürlicher Verbundwerkstoff, der aus Hanfschäben, Kalk und Wasser besteht. Hanf, eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, dient als nachwachsender Rohstoff auch in der Bauwirtschaft. Die Hanfpflanze (Cannabis Sativa L.) wächst extrem schnell: Bis zu 10 cm pro Tag und etwa 50-mal schneller als Holz. Auf nur einem Hektar Hanffeld wächst in fünf Monaten ausreichend Biomasse heran, um ein kleines Einfamilienhaus zu bauen. Für Hanfkalk verwendet man Hanfschäben – das holzartige Nebenprodukt, das bei der Gewinnung von Hanffasern entsteht. Dank ihrer offenporigen Struktur besitzen die Schäben in Verbindung mit Kalk eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine hygroskopische Wirkung, wodurch sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben können. Zudem besitzt Hanfkalk aufgrund der Kohlenstoffbindung während des Pflanzenwachstums eine negative CO₂-Bilanz und dient als effektive CO₂-Senke. Die CO₂-Aufnahme erfolgt über zwei Mechanismen:

1. Photosynthese der Hanfpflanze: Während des Wachstums nimmt die Hanfpflanze CO₂ aus der Atmosphäre auf und speichert den Kohlenstoff in ihrer Biomasse – rund 46 % der Pflanze bestehen aus Kohlenstoff. Die Kombination aus schnellem Wachstum, hoher Speicherkapazität und guter Anbauverträglichkeit macht Hanf zur idealen Kohlenstoffsenke.

2. Karbonatisierung des Kalks: Bei der Herstellung von Kalk entsteht CO₂, doch ein Teil davon wird später durch Karbonatisierung wieder gebunden. Während der Nutzungsdauer des Hanfkalk-Baustoffs kann CO₂ aus der Luft erneut aufgenommen und gespeichert werden. Im Vergleich zur Photosynthese der Pflanze ist das CO₂-Bindungspotenzial der Karbonatisierung allerdings geringer.

Es gibt vier gängige Verfahren zur Verarbeitung von Hanfkalk:

  • In situ gestampft

  • Gemauert

  • Spritzverfahren

  • Vorfabrizierte Elemente

Hanfkalk

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